In der Regionalliga West ist die weiteste Reise nach Siegen, etwa 130 Kilometer von Gelsenkirchen. Am Samstag haben die Spieler und Offiziellen der Schalker U23 eine etwas längere Strecke vor sich. 5.000 Kilometer und sieben Stunden Flug sind es von Frankfurt am Main nach Tadschikistan, wo die jungen Königsblauen Land und Leute kennen lernen und ein Fußball-Spiel gegen den FC Istiqlol aus der Hauptstadt Dushanbe austragen werden.
29 Personen umfasst die Schalker Delegation. Bis auf die verletzten Spieler sind alle Kicker dabei, außerdem der dreiköpfige Trainerstab um S04-II-Chefcoach Jürgen Luginger sowie Betreuer und Physios.
„Das ist etwas anderes als Mallorca.“ (Oliver Ruhnert, Direktor „Kappenschmiede“)
Leiter der Gruppe ist Oliver Ruhnert. Der Direktor der „Knappenschmiede“ freut sich sehr auf die außergewöhnliche Reise. „Das ist eine Fahrt in eine Region, die die Spieler sonst nicht kennenlernen würden“, erklärt er. „Dabei finde ich die kulturellen Eindrücke für unsere Jungs sehr wichtig, denn Tadschikistan ist ein sehr armes Land. Das ist etwas anderes als Mallorca, sondern Dritte Welt.“
Doch auch fußballerisch wird für den Schalker Unterbau der Trip in die Nähe Chinas eine Grenzerfahrung. Mindestens 20.000 Zuschauer erwartet Tabellenführer Istiqlol zum Spiel gegen die Gäste aus Gelsenkirchen am Montagabend im Nationalstadion Dushanbes. „Die Partie wird sogar live im Staatsfernsehen gezeigt“, weiß Ruhnert.
Vor einiger Zeit hatte der Verein bereits an Schalke die Einladung ausgesprochen. In der spielfreien Woche war nun die Gelegenheit zum Besuch gekommen. „Ihr Wunsch war ein Besuch des Weltmeisters in ihrem Land. Dabei ging es gar nicht um die Schalker Profimannschaft, sondern immer um die U23“, berichtet Ruhnert. Der Meister Tadschikistans hat seiner Einschätzung nach das Niveau eines deutschen Drittligisten, daher werden die Schalker Jungspunde auch sportlich richtig gefordert.
Verrückte Fans fliegen mit Mailand oder Madrid kann jeder, denken sich wohl einige S04-Fans. Die härtesten Groundhopper unter den königsblauen Anhängern begleiten nämlich die „Zwote“ am Samstag nach Tadschikistan. „Auch das zeigt, welch besonderer Verein der FC Schalke 04 ist“, bemerkt Ruhnert voller Anerkennung und Stolz.